Wenn Sie dividendenstarke Aktien kaufen, schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie erhalten regelmäßige Einkünfte und haben die Chancen auf lukrative Kursgewinne.
Schon der steinreiche Erdölbaron John D. Rockefeller bekannte: „Wissen Sie, was das einzige ist, was mir Freude bereitet? Zu sehen, wie meine Dividenden herein kommen“.
Aktiengesellschaften beteiligen ihre Anteilseigner mit der Dividendenausschüttung am wirtschaftlichen Erfolg. Über die Höhe entscheidet die Hauptversammlung und am Tag nach diesem Aktionärstreffen wird die Dividende überwiesen.
Dann wird die Aktie „ex Dividende“ gehandelt, der Kurs sinkt zunächst um den Dividendenbetrag. Das sollte Sie aber nicht erschrecken: Bei guten Aktien wird dieser Dividendenabschlag über kurz oder lang wieder aufgeholt.
Durch eine hohe Dividende wird eine Aktie in gewisser Weise nach unten abgesichert. Je niedriger der Kurs ist, desto höher fällt die Dividendenrendite aus. Irgendwann ist die Aktienverzinsung so verlockend, dass viele Anleger allein schon deshalb zugreifen.
Tipp: Unterschätzen Sie nicht die tatsächliche Performance der Dividenden-Hits. Viele Vergleiche berücksichtigen allein die Kursentwicklung. Berechnet man jedoch die Ausschüttung mit ein, ergeben sich oftmals beeindruckende langjährige Renditen.
Ich habe Ihnen schon gesagt, dass viele Experten von einer langfristigen Aktienrendite von 8% per anno ausgehen. Man muss nicht unbedingt absolute Highflyer wie Apple ausfindig machen, um diesen Wert auch mit grundsoliden Aktien deutlich übertreffen zu können.
Ein Musterbeispiel ist der deutsche Global Player BASF. Dieser schüttet in schöner Regelmäßigkeit satte Dividenden aus. Sieht man sich die Historie seit 1995 an, lag die Dividendenrendite nur zweimal unter 3,0% und in der Spitze sogar bei 7,0%.
Split-bereinigt summiert sich die BASF-Dividende zwischen 1995 und 2011 auf 16,64 Euro. Hinzu kommt eine über die Jahre blendende Kursentwicklung, die einmal mehr zeigt, welches Vermögen mit gut ausgewählten Aktien zu machen ist. Hier ist der dazu gehörige Chart.
Wer Anfang 1995 in BASF-Aktien eingestiegen ist, sitzt seither inklusive Dividende auf Gewinnen von etwa 680%. Aufs Jahr herunter gerechnet entspricht dies einer Rendite von gut 13% p.a.
Mitunter versuchen Vorstände, die mit Ertragsproblemen kämpfen, die Anleger mit einer großzügigen Ausschüttung bei der Stange zu halten. Manchmal lösen sie sogar Reserven auf, um Anteilseigner zu bedienen. Dann ist höchste Vorsicht geboten.
Sie sollten also Aktien niemals allein wegen der Höhe der Dividende kaufen. Noch wichtiger ist, dass der Gewinn stetig steigt oder zumindest stabil bleibt. Am sichersten aufgehoben sind Sie bei Gesellschaften, die über Jahre die Dividende aufgestockt haben. Oft sind es gerade die Nebenwerte, bei denen Sie besonders lukrative Anlagemöglichkeiten finden.
Tipp: Den besten Überblick über deutsche Aktien bietet die Datenbank von BÖRSE ONLINE.
Dividendenstarke Aktien sind der Grundbaustein für ein langfristig ausgerichtetes Depot. Sie können aber auch gut mit ihnen traden – auf Sicht von einigen Wochen oder Monaten.
Ich mache es seit Jahren so: Irgendwann im März, also kurz bevor die Dividendensaison so richtig in Fahrt kommt, schreibe ich mir aus dem BÖRSE-ONLINE-Statistikteil jene Aktien heraus, die eine Dividendenrendite von mehr als 6% aufweisen.
Die Werte, bei denen auch die anderen Kriterien passen (Lesen Sie dazu das Kapitel Aktienbewertung), kommen dann in eine engere Auswahl. Sieht dann auch noch der Chart-Verlauf vielversprechend aus, kaufe ich die Aktie etwa zwei bis sechs Wochen vor der Hauptversammlung. In der Zeit vor dem Aktionärs-Treffen laufen Dividenden-starke Aktien meistens besonders gut.
Ich erfreue mich also an Kurssteigerungen, streiche die Dividende ein und warte zumeist ab, bis die Aktie den Dividendenabschlag wieder wettgemacht hat. Dann wird gegebenenfalls verkauft (und damit Geld für die nächste Dividenden-Jagd frei) oder zumindest ein enger Stoppkurs gesetzt.