Viele Menschen kommen zum ersten Mal mit der Börse in Berührung, wenn sie einen Aktienfonds kaufen. Auch bei mir selbst poppte das Thema auf, als es Anfang der 1990er-Jahre daran ging, während der Ausbildung die vermögenswirksamen Leistungen anzulegen. Bausparen oder ähnliches war mir zu langweilig, etwas Dynamik sollte schon dabei sein.
Als damaliger Sparkassenkunde landete ich beim Arideka – und merkte mit der Zeit, keine gute Wahl getroffen zu haben. Der in europäische Aktien anlegende Fonds lief die meiste Zeit schlechter als der DAX. Diesen deutschen Index kannte ich damals schon – und damit verglich ich. Anfangs verfolgte ich die Kurse nur alle paar Wochen. Da es sich um einen Bullenmarkt handelte, stieg der Kurs tendenziell an, was mich zufrieden stellte.
Erst als ich mich intensiver mit dem Thema auseinander setzte, merkte ich, dass der Fondsmanager seinen Job offensichtlich nicht allzu gut machte: Es gab viel zu viele Tage, an denen sich der Arideka schlechter entwickelte als der DAX – und ich beschloss, mich selber um die Börseninvestments zu kümmern, quasi mein eigener Fondsmanager zu werden.
Mit dem Arideka wäre ich zuletzt übrigens noch unglücklicher gewesen. Das Flaggschiff der Sparkassen (die rote Linie im Chart) weist seit 2008 gegenüber dem Euro Stoxx 50 (schwarz) eine geradezu miese Bilanz auf.
Auch Sie sollten sich die Mühe machen, hinter die Kulissen zu blicken. Natürlich kann es gerne auch ein Investmentfonds sein, den Sie erwerben. Eigentlich sollten das ja die Alleskönner der Geldanlage sein. Sie als Käufer müssen weder ein spezielles Fachwissen noch ein besonderes Engagement mitbringen – so heißt es jedenfalls gerne in der Werbung.
Dass Sie dennoch ein schlechtes Geschäft machen können, habe ich Ihnen beim Ari Deka bereits gezeigt. Viele Fonds entwickeln sich zwar weniger miserabel, sollten aber dennoch in Ihrem Anlagemix nur eine untergeordnet Rolle einnehmen.