„Oh – diese Aktie ist mir aber viel zu teuer“: Das sagte mir eine Kommilitonin während meines Studiums, als ich sie Ende der 1990er-Jahre auf die meiner Meinung nach interessante Audi-Aktie aufmerksam machen wollte. Diese kostete knapp 200 Mark – und war optisch natürlich wesentlich teurer als die damals sowieso ohnehin populärere Nokia für 30 Mark.
Meine Bekannte saß einem Grundirrtum bei der Aktienbewertung auf: Schließen Sie niemals vom optischen Kurs einer Aktie auf deren Wert!
In einem Geschäft vergleichen Sie doch auch nicht den Preis für ein iPhone mit dem für ein altes Nokia-Handy. Oder – was es noch besser trifft – beispielsweise den Preis für ein Mountain-Bike mit dem für eine Maniküre – also zwei grundverschiedenen Dingen.
Der Preis einer Aktie und der Wert einer Aktie – das sind ganz unterschiedliche Sachen
Wenn Sie sich über den Wert einer Aktie klar werden wollen, müssen Sie in die fundamentale Aktienbewertung einsteigen. Dabei werden Sie es mit diversen Kennzahlen zu tun bekommen. An dieser Stelle möchte ich Ihnen die wichtigsten vorstellen.
Gewinn je Aktie (oder EPS)
- Bei Quartalsergebnissen liegt der Fokus zumeist auf dem veröffentlichten EPS (Earnings per Share)! Werden die Prognosen geschlagen, erreicht oder gar verfehlt – auf diese Nachrichten kommt es an der Börse kurzfristig an und eine Aktie reagiert entsprechend.
- Das EPS errechnet sich aus dem Gesamtgewinn einer Aktiengesellschaft durch die Gesamtzahl der Aktien. Wie viel vom erwirtschafteten Jahresüberschuss entfällt also auf eine Aktie – Ihrem Anteil vom Unternehmen?