Mit konsequentem Money-Management können Sie diese unerlässliche Vorgabe umsetzen. Wer sich an dieses Prinzip hielt, konnte selbst die große Finanzkrise 2007/09 mit einem blauen Auge überstehen. Wer dagegen ohne Reißleine investiert blieb, halbierte mit DAX & Co. sein Vermögen.
Money Management beantwortet die Frage: „Wie viel setze ich ein?“
Die Strategie zielt auf eine stetig steigende Performance ohne große Rückschläge ab.
Allein mit Stoppkursen können Sie das Risiko noch nicht unter Kontrolle bringen. Es ist auch wichtig, den richtigen Einsatz zu berechnen.
Der wird oft genug aus dem Bauch heraus festgelegt. Clevere Anleger definieren hingegen schon vor dem Kauf, welchen Teil Ihres Kapitals sie bei einem Investment bereit sind zu verlieren – und bestimmen die Stückzahl an Aktien entsprechend.
Das Vorgehen ist ganz einfach:
1.Schritt: Maximales Risiko pro Position festlegen
Ich empfehle Ihnen das Zwei-Prozent-Risiko-Modell: Pro Aktienkauf sollten höchstens 2% des Depotwerts riskiert werden. Kommt es also zum Stop-Loss-Fall, sollte der Verlust bei einem 50.000-Euro-Depot höchstens 1000 Euro betragen. Das ist absolut verkraftbar. Selbst nach fünf Verlusttrades wären erst 10% des Depots aufgezehrt – was Sie absolut wieder aufholen können.
2.Schritt: Bestimmung des Stoppkurses
Sie müssen einen Stoppkurs festlegen, der den Wert zum Verkaufszeitpunkt sichert. Dieser wird nun nicht – wie von vielen praktiziert – um fixe 15 oder 20% unter dem Einstandskurs gelegt, sondern sinnvoll gewählt. Orientieren Sie sich an der Charttechnik, wählen Sie bei schwankungsstarken Aktien weitere Stopps. Schon im Sinne der Verlust-Tabelle ist es aber sinnvoll, den Stopp um höchstens 30%, im äußersten Falle 35% unter dem Einstandskurs zu platzieren.
In unserem Beispiel soll BMW ins Depot aufgenommen werden. Die Sache ist ziemlich klar: Die Aktie läuft in einem Aufwärtstrend, der zusammen mit der steigenden 200-Tage-Linie um 58 Euro für eine gute Unterstützung sorgt. Der Stopp wird leicht darunter platziert, sagen wir bei 57,40 Euro.
3.Schritt: Risiko pro Aktie berechnen
Zum Berechnungszeitpunkt notiert die BMW-Aktie bei 67,71 Euro. Die Differenz zum Stoppkurs beträgt also 67,71-57,20=10,51 Euro.
4.Schritt: Anzahl der Aktien bestimmen
Verwenden Sie hierzu die Money-Management-Formel.
Stückzahl = Maximales Risiko pro Position / Risiko pro Aktie
Die Anzahl der zu kaufenden BMW-Aktien berechnet sich bei einem 50.000-Euro-Depot also so: 1000/10,51=95,14
Darüber hinaus ist es sinnvoll, die ausgerechnete Stückzahl noch einmal um 1% zu vermindern und dann auf die volle Zahl abzurunden. Der Grund ist ganz einfach: Stopps können wegen einer Notierungslücke auch mehr oder weniger deutlich unterlaufen werden, so dass es zu einer schlechteren Ausführung als erwartet kommt. In unserem Beispiel macht es daher Sinn 94 BMW-Aktien zu kaufen.
Tipp: „Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen“ – diese Regel sollten Sie als Anleger sehr wohl beherzigen.
Der erste Stopp dient der Verlustbegrenzung. Steigt die Aktie wie gewünscht an, erhöhen Sie den Stopp systematisch. Damit können Sie nicht nur einen Teil der Buchgewinne sichern, sondern es entsteht auch sogenanntes freies Risiko, das für weitere Engagements genutzt werden kann.
Tipp: Führen Sie ein Trading-Tagebuch!